Statement der FFF OG Wolfenbüttel zum Treffen mit AfD-Politiker*innen am 28.01.2020​

Am 28.01.2020 fand ein Treffen unserer Ortsgruppe mit lokalen AfD-Politiker*innen statt.

Ganz nach dem Motto: „Wir reden mit Allen, um möglichst eine breite Basis für unsere Forderungen zu schaffen“ hat unsere Ortsgruppe in Kauf genommen, Rechten eine Bühne zu geben und somit jene, die ganz klar menschenverachtende Hetze betreiben, als Gesprächspartner*innen angesehen.

Um alle in Stadtrat und Kreistag vertretenden Parteien davon zu überzeugen, das Klima zu schützen sowie ihre Ideen zu diesem Thema aufzunehmen und mit unserem Forderungspapier zu verbinden, haben wir uns mit allen Diesen getroffen. Dabei mussten wir leider feststellen, dass der AfD die Zukunft unseres Planeten egal ist.

Wir, die Fridays for Future-Ortsgruppe Wolfenbüttel, entschuldigen uns dafür, Vertreter*innen dieser Partei bewusst eine Bühne gegeben und diese als sinnvolle Gesprächspartner*innen erachtet zu haben.

Uns ist klar geworden, dass, wenn wir für die Lebensgrundlagen all jener kämpfen, die im globalen Süden unter den Versäumnissen des globalen Nordens zu leiden haben, das nur funktioniert, wenn wir uns klar antifaschistisch positionieren.

Schon heute sind Menschen aufgrund der Klimakrise gezwungen aus ihrer Heimat zu fliehen. Menschen, gegen die rechte Parteien, wie die AfD, mit falschen Fakten so hasserfüllt hetzen.

Wir können nicht Klimagerechtigkeit fordern, während wir Rechte als „Gesprächspartner*innen auf Augenhöhe“ ansehen.

Nicht erst Hanau, Halleund der Mord an Walter Lübcke haben gezeigt, dass Worten Taten folgen. Deutschland steht mit seiner Geschichte an erster Stelle, wenn es darum geht, rechten Stimmen keinen Platz lassen zu dürfen, da deren Aussagen keine „Meinungen“ sind, sondern schlichtweg ein Verbrechen an der Menschlichkeit.

Fridays for Future Wolfenbüttel steht für eine offene Demokratie und Gesellschaft, in der jede*r willkommen ist. Dass das nur geht, indem wir der menschenverachtenden und antidemokratischen Rechten eine klare Kante zeigen, ist uns leider zu spät bewusst geworden.

Wir möchten uns bei all jenen entschuldigen, die sich –zu Recht –durch unser naives Handeln angegriffen gefühlt haben, bei unseren Mitstreiter*innen innerhalb der bundesweiten FFF-Bewegung und bei allen, die sich für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzen. Wir sind euch ganz klar in den Rücken gefallen.

Dass das kein Statement wieder gut machen wird, ist uns bewusst und deshalb hoffen wir, dass wir mit unserem zukünftigen, klar antifaschistischen Handeln ein Zeichen der Solidarität und Menschenwürde setzen können. Klimaschutz heißt Antifaschismus.

Fridays For Future Ortsgruppe Wolfenbüttel

Wolfenbüttel, den 27.02.2021