Stellungnahme zum Baugebiet Rautheim Möncheberg

Die Stadtverwaltung schlägt vor, westlich von Rautheim ein Wohngebiet mit ca. 800 Wohneinheiten zu entwickeln.[1] Angesichts der Klimakrise lehnt Fridays for Future Braunschweig dieses Baugebiet aus den folgenden Gründen ab:

    1. Das Baugebiet bedeutet, dass etwa 33,5 Hektar Ackerland versiegelt werden. Doch es ist notwendig, die Flächenversiegelung gerade von Ackerflächen mit hoher Bodenqualität wie im Süden von Braunschweig zu stoppen.
    2. Für den Bau werden Handwerkskapazitäten benötigt, die wir eigentlich dringend brauchen, um den Gebäudebestand energetisch zu sanieren. Ebenso werden Verwaltungskapazitäten gebunden, die wir dringend benötigen, um den Umbau von Braunschweig zu einer klimaneutralen Stadt zu organisieren.
    3. Die Treibhausgasemissionen beim Bauen selbst sind hoch. Global ist der Bausektor für 40% der Treibhausgasemissionen und sogar 70% des  Ressourcenverbrauchs verantwortlich.[2]

Neubaugebiete sind grundsätzlich weder nachhaltig noch klimafreundlich. Und es gibt andere Möglichkeiten, das Problem Wohnraumknappheit zu lösen. Wir schlagen vor, durch effizientere Flächennutzung den Pro-Kopf-Wohnraum zu reduzieren. Die Stadt kann dies unterstützen, indem Sie Wohnungstauschprogramme startet und gemeinschaftlich genutzte Wohnflächen fördert.

Falls der Stadt der Neubau von Wohnungen wichtiger ist als die Bekämpfung der Klimakrise, sollten auf den über 30 Hektar Ackerland nicht nur 800 Wohneinheiten Platz finden. Zum Vergleich: Im Stadtviertel Freiburg Vauban, das Ende der 90er Jahre entstanden ist, keine Hochhäuser enthält und trotzdem einen hohen Grünflächenanteil hat, leben auf 38 ha Fläche 2336 Haushalte. Bei gleicher Dichte könnten ca. 2060 Wohneinheiten entstehen, womit die Stadt die Wohnraumknappheit sehr viel wirkungsvoller bekämpfen würde. Durch den Bau von „Tiny Flats“ wie im Klimaschutzkonzept vorgesehen, könnte die städtebauliche Dichte weiter erhöht werden.  Das heißt: Es würden weniger Baugebiete benötigt und die Flächenversiegelung, der Bedarf an Handwerker*innen und der Ressourcenverbrauch würden in Zukunft etwas sinken.

Damit zumindest ein vergleichsweise umwelt- und klimafreundliches Baugebiet entsteht, fordern wir, dass zusätzlich folgende Mindeststandards erfüllt werden:

    1. Nutzungsmischung und kurze Wege: Indem Nahversorgungseinrichtungen, Kleingewerbe, Arztpraxen, Schulen, Kitas, kulturelle Einrichtungen, ein Sportverein, weitere Geschäfte und Büroräume direkt im Quartier untergebracht werden, können die meisten Wege des Alltags problemlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Aufgrund der zentralen Lage zwischen der Südstadt, Mascherode, Rautheim und der Lindenbergsiedlung mit insgesamt knapp 14 000 Einwohner*innen[3] bietet es sich hier sogar an, eine Infrastruktur vergleichbar mit der eines Mittelzentrums zu schaffen. Damit können auch die Bewohner:innen der benachbarten Stadtteile mehr mit dem Fahrrad erledigen.
    2. Gute Anbindung an den Umweltverbund: Dieser Aspekt wird bereits durch die Fahrradveloroute und die Stadtbahnanbindung berücksichtigt. Wichtig ist es, dass die Infrastruktur schon vor dem Bezug der Wohnungen fertig ist, denn Menschen ändern ihre Gewohnheiten leichter bei einem Umzug. Außerdem könnte überlegt werden, ob auch der Westen des Quartiers durch eine zusätzliche Stadtbahnstrecke über die Lindenbergsiedlung und weiter nach Mascherode oder in die Südstadt an den ÖPNV angebunden werden kann. Falls dazu eine Brücke über den Güterbahnhof gebaut wird, könnte sich auch die Anbindung mit dem Rad an die Innenstadt erheblich verbessern.
    3. Autofreiheit: Da das Quartier nach 1) so gebaut ist, dass die meisten Menschen im Alltag kein Auto benötigen, kann mit einem mit Freiburg-Vauban vergleichbaren Verkehrskonzept die Anzahl der Autos pro Einwohner*in deutlich reduziert werden. Innerhalb sollte es keine Stellplätze geben, am Rand könnten Pkw in Quartiersparkhäusern mit hohen Einwohnerparkgebühren untergebracht werden. Wichtig ist, dass Parkverbote kontrolliert werden.
    4. Nachhaltige Baumaterialien: Beispielsweise können Holz, Lehm oder recycelte Baustoffe statt konventionellem Beton eingesetzt werden.
    5. Klimaanpassung und Grünflächen: Um das Quartier abzukühlen und den Eingriff in die Natur zu begrenzen, muss das Baugebiet mit naturnahen Grünanlagen durchzogen werden. Außerdem können die Gebäude mit Vorgärten, Verschattung, Dach- und Fassadenbegrünung etwas gekühlt werden. Wichtig ist zum Schutz vor Starkregen, dass Regenwasser unmittelbar vor Ort versickern kann.
    6. Erneuerbare Energien: Auf allen geeigneten Dachflächen sollten Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Die Gebäude müssen für die optimale Nutzung von Sonnenenergie geplant werden (solare Bauweise). Darüber hinaus benötigt das Quartier ein nachhaltiges Wärmekonzept, das die Gebäude klimaneutral und energiesparsam mit Wärme und eventuell auch mit Kälte versorgt. Eine Idee könnte ein Nahwärmenetz mit Eisspeicher sein. Die Stadt soll mindestens anstreben, dass das Quartier energetisch unabhängig wird.

Um alle Anforderungen an möglichst klimaschonende Baugebiete umsetzen zu können, ist es möglicherweise notwendig, dass die Stadt 100% der Fläche vorher erwirbt.

Trotzdem ist es angesichts der Klimakrise richtig, auf dieses Baugebiet zu verzichten. Es ist aber zumindest weniger falsch, wenn alle hier genannten Aspekte berücksichtigt werden.

[1] Stadt Braunschweig: Rautheim-Möncheberg: Gebiet mit Potenzial für 800 Wohneinheiten. Online unter https://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/nachrichten/rautheim-moencheberg.php (04.10.2022).

[2] Vgl.: Joachim Wille: Bäume statt Beton. In: Frankfurter Rundschau vom 24. / 25. September 2022.

[3] Vgl.: Stadt Braunschweig: Einwohnerzahlen nach Stadtbezirken. Online unter https://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/ez_stadtbezirke.php (04.10.2022).

Klima-Wahlcheck Landtagswahl 2022

Am 09.10. ist Landtagswahl in Niedersachsen! In Braunschweig haben wir in 3 Wahlkreisen wieder die Chance mit Erst- und Zweitstimme eine*n Politiker*in und eine Partei zu unterstützen. 

Wir haben deshalb wieder einen Klima-Wahlcheck vorbereitet! Diese Antworten der wichtigsten Parteien haben wir entsprechend unserer Forderungen und Ansichten bewertet. Ein roter Kasten bedeutet, dass die Ziele der jeweiligen Person absolut unzureichend sind, ein dunkelgrüner, dass die Ziele ausreichend bis gut sind.

Befragt haben wir die Kandidat*innen der Parteien SPD, CDU, Grüne, FDP, Die Linke, Die Partei und Volt. Geantwortet haben SPD, CDU, Grüne, FDP, und Volt.

Hier ist eine kurze Übersicht unserer Ergebnisse:

Dich interessieren die vollständigen Antworten der Kandidat*innen? Die haben wir hier für dich zusammengestellt!

#PeopleNotProfit

Am 23. September ist Klimastreik. Aber warum eigentlich noch auf die Straße gehen?

Wir erleben Dürresommer an Dürresommer, Fluten in Pakistan und im Ahrtal, Waldbrände in Kalifornien, dem Amazonas und in Brandenburg. Gleichzeitig herrscht seit einem halben Jahr Krieg in der Ukraine, Deutschland und viele andere Länder sind mit einer Energiekrise und Inflation konfrontiert. Eigentlich haben wir doch andere Probleme, als im September 2022 immer noch für bessere Klimapolitik auf die Straße zu gehen… Oder?

Was wir beobachten ist das Verschärfen multipler Krisen durch fossile Abhängigkeiten. Projekte wie neue Autobahnen oder LNG-Terminals und eine verschleppte Verkehrswende verschärfen die Klimakrise. Seit sechs Monaten herrscht Krieg in der Ukraine und Deutschland kauft immer noch Gas aus Russland. Gleichzeitig wird alles teurer und auch die Coronapandemie ist längst nicht vorbei.

Doch statt sozial gerechte Politik zu machen, die gleichzeitig die Klimakrise bekämpft, werden all diese Krisen gegeneinander ausgespielt. 

Um den Energiebedarf zu sichern, will die niedersächsische Landesregierung vor Borkum nach Gas bohren. Sinnvoll wäre ein schneller Ausbau erneuerbarer Energien. Statt in einen auch auf dem Land funktionierenden ÖPNV zu investieren, sollen neue Autobahnen gebaut werden. Und während Spanien seinen ÖPNV seit diesem Monat für alle Bürger*innen kostenlos gemacht hat, setzt Deutschland das 9€ Ticket nicht fort. 

Die Lage eskaliert und Regierungen versagen. Regierungen tragen historische, internationale Verantwortung, entscheiden sich aber gegen entsprechendes Handeln. Das ist nichts Neues.

Wir können die Veränderung selbst in die Hand nehmen. Im August haben wir in Braunschweig 20 Menschen zu Hilfskräften für die Installation von Photovoltaikanlagen ausgebildet. Seit 2019 haben wir die Klimakrise in den öffentlichen Diskurs gebracht und politische Maßnahmen wie das (unzureichende) Klimapaket überhaupt erst möglich gemacht.

Deshalb gehen wir auch am 23. September 2022, nach drei Jahren Klimastreik, wieder global gemeinsam auf die Straße: weil so viel möglich ist. Regierungen können sich entscheiden, Politik für Menschen zu machen statt für Konzerne. Sie können sozial gerechte Politik machen, die gleichzeitig das Klima schützt. Sie können sich für Klimagerechtigkeit entscheiden. Aber dafür braucht es uns.

Also: Wir sehen uns am 23. September auf der Straße! In Braunschweig um 14 Uhr auf dem Schlossplatz und bundesweit in vielen anderen Städten.

Energiewende in Braunschweig

In unserem heutigen Blogbeitrag möchte ich ein wenig über die Energiewende sprechen.
Wer Gas verbrennt, befeuert direkt den Krieg in der Ukraine. Und Braunschweig ist da keine Ausnahme. Im Heizkraftwerk Mitte soll zwar keine Kohle mehr verbrannt werden, vom Gas will man aber nicht abrücken. In Gesprächen mit uns hat BS-Energy bis heute keinen Plan für einen Gasausstieg vorgelegt. Dabei gibt sich BS-Energy als Vorreiter in der Energiewende.

Es ist Zeit für eine Energiewende, die Braunschweig als einer der führenden Forschungsstandorte weltweit gerecht wird. Wir wollen eine mutige, kreative und sozial gerechte Wende, die Braunschweig und seine Einwohner mittel- und langfristig unabhängig von fossilen Energien autokratischer Staaten macht.

An BS Energy und an die Stadt Braunschweig:

    • Holt die Braunschweiger*innen mit ins Boot!
    • Schafft Lösungen für unsere Stadt!
    • Holt die Wärme aus der Erde oder der Luft und nicht aus altem Kohlenstoff.
    • Unterstützt die Bürger*innen bei Solar- und Energiespeicherprojekten.

Kreativität und Initiative sind gefragt. Zusammen mit der r-eka Braunschweig hat FFF Braunschweig in einem eigenen Sommercamp gerade erst über 20 Hilfskräfte ausgebildet, die jetzt bei der Montage von Solaranlagen helfen können. Schon während des Camps gab es dabei die freudige Nachricht, dass einer der Teilnehmenden schon einen Job als Solateur in Aussicht hat! Wir brauchen mehr solche Projekte und so engagierte Menschen.

Braunschweig 2030 ist das Ziel. Im Jahr 2030 wollen wir Klimaneutral sein. Dann ist Braunschweig unabhängig von der Energie autokratischer Staaten.

Die Teilnehmenden des Sommercamps sitzen auf den Übungsdächern bei den eigens installierten Solaranlagen
Die Teilnehmenden des Sommercamps sitzen auf den Übungsdächern bei den eigens installierten Solaranlagen

Geht dafür mit uns auf die Straße!

Kommt zur Energiewende Demo am 26.08.2022 auf dem Platz der deutschen Einheit (Rathausplatz). Dort werden wir mit Wissenschaftler*Innen und Zuständigen der Stadt Braunschweig auch zu dem Thema öffentlich diskutieren.

Außerdem ist auch unser Global Strike passend zu den Landtagswahlen in Niedersachsen am 23.09.2022 schon in Aussicht. Es gibt also viele Möglichkeiten zusammen mit uns laut zu sein!

2030 werde die Photovoltaik Anlagen auf den Dächern glänzen, Diktator*innen werden ihr Gas nicht mehr los, Fußball-WMs werden nicht mehr in Katar ausgetragen und die Klimakrise kann einpacken!

Viele Spenden für die Ukraine!​

Bei unserem Aktionstag für die Ukraine am 03.03. auf dem Schlossplatz waren wir überwältigt von eurer Solidarität! Die erwartete Teilnehmerzahl wurde bei weitem übertroffen und es kamen sehr viele Spenden zusammen, die wir natürlich schnellstmöglich weiterleiten werden!

Hintergrund der Veranstaltung war ein Aufruf von Fridays for Future Ukraine, die um weltweiten Beistand gebeten hatten. Da die Lage so dringlich war, wurde schon der Donnerstag statt des üblichen Freitags für den Aktionstag ausgewählt und so haben Braunschweig und viele weitere Ortsguppen innerhalb von zwei Tagen Demonstrationen organisiert, Reden geschrieben und unter dem Motto #StandWithUkraine mobilisiert.

Gerechnet wurde ursprünglich mit 175 Teilnehmenden, aber erste Berichte anderer Ortsgruppen ließen uns kurz vor Beginn auf deutlich mehr Andrang hoffen. Wir wurden nicht enttäuscht und so versammelten sich nach unseren Zählungen mehr als 1000 Menschen auf dem Schlossplatz, um gemeinsam für Frieden in der Ukraine einzustehen! Dazu beigetragen haben viele Aufrufe von befreundeten Gruppen und auch die Schulen haben uns unterstützt, indem es Lautsprecherdurchsagen gab, die auf unsere Aktion hinwiesen. Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken!

Bei der Demo ging es aber nicht nur darum, der Welt zu zeigen, dass Braunschweig solidarisch für die Ukraine auf die Straße geht und Putins Angriffskrieg verurteilt. Wir wollten auch ganz direkt mit Spenden die humanitäre Hilfe unterstützen. Unsere Ordner*innen gingen deshalb mit Spendendosen herum und nach 20 Minuten waren die ersten Spendendosen schon randvoll! Insgesamt kamen so 1812,99€ an Spenden zusammen. Vielen Dank euch allen!

Die Spenden gehen an den Verein Freie Ukraine e.V. hier in Braunschweig, der die Menschen in der Ukraine und auf der Flucht unterstützt. Falls ihr der Ukraine weitere Spenden zukommen lassen wollt, hat der Verein Freie Ukraine ein Spendenkonto eingerichtet. Die Daten dazu finden ihr auf dieser Webseite.

Danke für 1812,99€ Spenden

Braunschweig 2030 – Aber wirklich!

Die Stadt Braunschweig möchte bis 2030 klimaneutral werden. Klingt ja super, oder? Aber wie sieht der Weg dahin aus? Wie ambitioniert ist die Stadt wirklich?

Vor einigen Monaten konntet ihr außerdem den Students for Future eure Visionen für ein Braunschweig im Jahr 2030 schicken. Dabei sind so viele großartige Einsendungen zusammen gekommen!

Damit Braunschweig bis 2030 klimaneutral werden kann und unsere Visionen umsetzt, braucht es noch einiges an Arbeit. Deshalb streiken wir am 17.12.! Um 14 Uhr geht es auf dem Schlossplatz los. Mit dabei ist wieder ein großes Bündnis, das uns und unsere Forderungen unterstützt.

Übrigens: Nur wenige Tage nach unserer Demo wird im Stadtrat über die Stellen, die für den Klimaschutz in Braunschweig geschaffen werden sollen, und über die so genannte PV-Genossenschaft entschieden. Entsprechend ist es doppelt wichtig, dass wir gemeinsam laut sind!

Also, sag jetzt schon deinen Freund*innen Bescheid, bastel ein cooles Demoschild und vor allem: Halte dir den 17.12. frei! Wir freuen uns auf dich <3

Our Future, Our Choice! – Zeugnisdemo am 21.07.

Am 21.07.2021 wird am Zeugnistag das Klimaschutzkonzept 2.0 in Braunschweig erstmals verhandelt. Dieses Konzept wurde zwar gemeinsam mit Fridays for Future, den Scientists for Future und Expert*innen in den Fachworkshops Energie, Gebäude, Verkehr, Wirtschaft, Politik und Verwaltung und Alltag erarbeitet, jedoch wurden finale Entscheidungen und die Quantifizierung der einzelnen Maßnahmen nicht mehr vor der Abstimmung im Planungs- und Umweltausschuss transparent veröffentlicht.

Dabei betrifft die Frage, ob eine Klimaneutralität bis 2030 durch die Maßnahmen erreicht wird oder nicht, uns alle.

Die Frage, ob nur ein paar Solaranlagen gebaut werden oder alle passenden Dächer voll gebaut werden, ist noch offen. Die Frage, ob auch unangenehme Maßnahmen, die Geld und Personal benötigen, aber einen großen Effekt haben, überhaupt im Ausschuss vorgelegt werden, bleibt ebenfalls unbeantwortet. Die Frage, wie viel Last den nächsten Generationen aufgelegt wird, CO2 irgendwie wieder aus der Atmosphäre heraus zu ziehen, ist der Grund warum wir auf die Straßen ziehen müssen. 

Im Konzept steht, dass das 1,5 Grad-Limit verfolgt werde. Es werden jedoch negative Emissionen und eine Zielausrichtung bis 2050 mit eingeschlossen. Die rechtzeitige Entwicklungen dieser Technologien ist höchst unwahrscheinlich und bürdet der nächsten Generation auf, die derzeitigen Emissionen irgendwie zu entfernen.

Für uns alle steht viel mehr auf dem Spiel als ein Stück Papier. Braunschweig muss mehr für den Klimaschutz tun, wenn es seinen Beitrag dazu leisten will , die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, um die verheerenden Folgen des Klimawandels einzudämmen.
 Zu diesen gehören extreme Hitze, Dürren, extreme Wetterereignisse, sich schnell verschiebende Klimazonen, die zu schnell für viele Pflanzen und Tiere sind, die angesichts der mangelnden Anpassungsfähigkeit nur aussterben können. Außerdem besteht die Gefahr, dass hunderte Millionen Klimaflüchtlinge, deren Heimat unbewohnbar wird, ihre Heimat verlassen müssen.

Wenn die Verwaltung die Dringlichkeit die Klimakrise aufzuhalten verstanden hat, dann sollte sie das am Tag der Planungs- und Umweltsitzung zeigen, indem sie nicht nur das Klimaschutzkonzept 2.0 in seiner ambitioniertesten Form annimmt, sondern auch weitere Maßnahmen schon jetzt umsetzt und mehr als 2 Menschen in der Stadtverwaltung anstellt, die sich ausschließlich um Klimaschutz kümmern. Unter den 8000 Demonstrant*innen, die am 20.09.2019 auf der Straße waren, finden sich bestimmt mehr als genug Freiwillige.

Das Leben der Bürger*innen in Braunschweig und ganz Deutschland wird von der Klimakrise stark betroffen sein, wenn wir nicht rechtzeitig handeln . Wir fordern , dass die Politik und die Verwaltung für die zukunftigen Generationen und alle Betroffenen der Klimakrise einsteht. Wir fordern , dass sie mit Taten zeigen, dass ihnen das nicht egal ist.

Daher wollen wir am Tag der Verhandlung des Klimaschutzkonzeptes unsere Stimmen laut machen und der Politik zeigen wie wichtig Klimaschutz für uns alle ist. Sie sollen selbst ein Zeugnis erhalten, was von Schüler*innen und anderen Menschen der Stadt Braunschweig mitbestimmt wurde. Die Leistungen und damit die Noten der Stadt Braunschweig in punkto Klimaschutz können in dieser Abstimmung beurteilt werden: https://fffutu.re/zeugnis (wir haben auch Pro-/Kontralisten als Entscheidungshilfen erstellt!).

Am 21.07. wollen wir dieses Zeugnis der Stadt überreichen. Die Demo fängt um 11:30 vor dem Rathaus, auf dem Platz der deutschen Einheit, statt. Wir sehen uns dort 😀

#Aufbruchsklima – Zeit zum Handeln!

Fahrraddemo mit ver.di am 18.06. um 14.00 Uhr auf dem Schlossplatz

Am Freitag, dem 18. Juni, sind es noch genau 100 Tage bis zur Bundestagswahl, bei der sich entscheiden wird, von welcher Partei wir in den nächsten Jahren regiert werden. Zwar hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren, die wir als Fridays for Future schon streiken, einiges im Bewusstsein der Bevölkerung geändert, jedoch spiegelt sich dies gegenwärtig noch nicht ausreichend in der Politik wieder. Aus diesem Grund werden wir am Freitag auf die Straßen gehen und erneut für Klimagerechtigkeit einstehen!


Längst hat ein großer Teil der Gesellschaft den Ernst der Lage begriffen. Längst ist die Bekämpfung der Klimakrise nicht mehr nur das Interesse Einzelner. Längst hätte gehandelt werden können und müssen.
Um dies zu verdeutlichen, tun wir uns an diesem Freitag mit ver.di zusammen und setzen uns gemeinsam für Klimagerechtigkeit ein. 
Das Klima betrifft alle und die Einhaltung des 1,5°C-Limits geht alle etwas an. Damit wir die 1,5°C-Grenze nicht überschreiten, muss Deutschland bis 2035 klimaneutral werden. Hierzu fordern wir unter anderem  Investitionen in Klima- und Umweltschutz und die sofortige Verkehrswende.


Bis zur Bundestagswahl bleibt nicht mehr viel Zeit, doch immer noch hat keine Partei ein Wahlprogramm vorgelegt, das die Einhaltung der 1,5°C-Grenze möglich macht. Auch nachdem das Verfassungsgericht das Klimaschutzkonzept der Bundesregierung für teilweise verfassungswidrig erklärt hat, ist das erhoffte Umdenken in der Politik weitestgehend ausgeblieben. Die Klimaneutralität ist mit 2045 zwar mittlerweile fünf Jahre früher eingeplant als bisher, damit jedoch immer noch zehn Jahre zu spät.


Das muss sich ändern! Die Politik muss aufwachen, aufbrechen und handeln! Deshalb veranstalten wir am Freitag unter dem Motto #Aufbruchsklima eine Fahrraddemo mit ver.di. Wir sind eine breite Masse der unterschiedlichsten Menschen und wir alle fordern Klimagerechtigkeit.
Wir sind hier, wir sind laut, weil die Welt den Wandel braucht!

Keine Kohle für die Kohle – Finanz-Aktionstag am 14.05.

Es ist längst bekannt, dass fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl nicht zukunftsfähig sind – ebenso wenig die dazugehörigen Industrien. Trotzdem werden sie weiterhin von Banken finanziert und somit künstlich erhalten. 

Tatsächlich tragen Banken hier eine große Verantwortung: Allein die Commerzbank hat 2019 3,8 Milliarden US-Dollar in die fossile Industrie investiert. Damit hat sie ihre Investitionen seit 2016 mehr als verdreifacht – obwohl sie sich zum 2015 beschlossenen Pariser Klimaabkommen bekannt hat.
Kurzfristig mag das zu finanziellen Vorteilen führen, langfristig hat es jedoch verheerende Folgen und befeuert die Klimakrise.
Die Comerzbank und die unterstützte Industrie verdienen somit an der Zerstörung der Lebensgrundlagen von zukünftigen Generationen sowie von MAPA. Dies ist absolut ungerecht und muss unbedingt aufhören! 


Deshalb ziehen wir die Commerzbank heute mit unserem Protest zur Verantwortung und fordern einen sofortigen Stopp aller Investitionen in Kohle, Öl und Gas. Stattdessen sollte sie in erneuerbare Energien und damit in unsere Zukunft investieren. Es braucht eine Finanzwende.
Wir stehen für Klimagerechtigkeit und sagen ganz klar: Keine Kohle für die Kohle!

Schluss mit dem Blödsinn – No More Empty Summits!

Am 22. und 23. April hat US-Präsident Joe Biden den „Leaders Summit on Climate“ veranstaltet – aber was machen die Politiker*innen eigentlich?

Eingeladen waren 40 Staaten, hauptsächlich die global größten Volkswirtschaften. Dazu zählen neben den USA beispielsweise Deutschland, Russland und Großbritannien.
Auf dem Summit, einer der wenigen großen Klimakonferenzen 2021, wollten die teilnehmenden Länder über ihre Klimaziele sprechen. Unter anderem sollte erreicht werden, dass Emissionen reduziert, Jobs geschaffen und MAPA-Staaten finanziell unterstützt werden.

Ganz allgemein gesagt: Es sollte um die Schaffung von Wegen zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze gehen.

Grundsätzlich sind Klimakonferenzen eine gute Idee, aber es gibt bei der Sache einen Haken: Präsident Biden hat nur 40 Staatschef*innen eingeladen, von denen die meisten große Industrienationen repräsentieren. Staaten, die schon jetzt die Auswirkungen der Klimakrise drastisch zu spüren bekommen, sind kaum vertreten.

Biden selbst bezeichnete seinen Summit dabei als „wegweisend“ auf dem Weg zur UN-Klimakonferenz (COP 26) im November. Doch die Redebeiträge während des Summits ließen zu wünschen übrig. Leere Worte und leere Versprechen, schön verpackt. Wirklich der 1,5 Grad-Grenze entsprach nichts. Abstrakte Klimaziele bis 2050 statt sofortiger Maßnahmen, Schönrechnen von und Jonglieren mit Zahlen statt wirklicher Emissionsreduktion. In letzterem ist die EU besonders gut.

Auf Twitter spricht das Bundesumweltministerium von einem “großen Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Kontinent”, tatsächlich manifestiert das neue Klimaziel, dass vor wenigen Tagen beschlossen wurde, aber eine Abkehr vom Pariser Klimaschutzabkommen. Es beinhaltet eine Reduizierung der Emissionen von 55% – eigentlich weniger, denn in die Berechnung flossen zum Beispiel CO2-Senken wie Wälder ein. Genau wie die vorher geplanten 40% Reduktion reicht das nicht aus.

Wir wissen, was Krise bedeutet. Wir stecken in mehreren gleichzeitig, erleben es täglich. Wir haben die Fakten, wissen, dass wir für die Klimakrise verantwortlich sind. Aber wir wissen auch, dass wir etwas dagegen tun können, und wir wissen, dass all das möglich ist.

Die Klimakrise ist eine globale Krise. Zwar müssen die Verursacherinnen ihre Verantwortung anerkennen, aber für eine wirksame und gerechte Bekämpfung braucht es uns alle. Alle Staaten, alle Menschen, alle Perspektiven.

Deshalb fand am 23. April ein globaler Aktionstag von Fridays for Future statt. Unter #NoMoreEmptySummits und #NoMoreEmptyPromises appellieren wir an alle Politiker*innen, die Klimakrise als solche anzuerkennen und entsprechend schnell zu handeln. Auf dem Biden Summit, in ihren eigenen Staaten, immer. Wir benötigen schnelle, gerechte Lösungen statt leerer Summits und leerer Versprechen!