Dieser Blogeintrag ist ein Work-In-Progress. Weitere Erfahrungsberichte werden nachgetragen! ;-D
„Gesellschaft ohne Plastik?“ Vortrag von Greenpeace Braunschweig
Am 26. September lud der Seniorenkreis “Am Wasserturm” Dennis Zellmann von Greenpeace Braunschweig zu einem Vortrag zum Thema “Gesellschaft ohne Plastik” ein. Etwa 35 Interessierte, von der Schüler*in bis zur Senior*in, waren zum Vortrag mit anschließender Diskussion gekommen.
Zu Beginn erläuterte Zellmann, wie Erdöl entstanden ist und welche Vorteile Plastik bietet. Dann ging er auf die erschreckenden Zahlen der Kunststoffproduktion und die geringe weltweite Recycling-Quote ein: Seit 1950 wurden etwa 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert, wobei die Produktion weiterhin exponentiell wächst und global nicht einmal 10% recyclet wurden. Mikroplastik ist heute bereits in Böden, Luft, Gewässern, unserer Nahrungskette und auch unserem menschlichen Organismus angereichert.
Während Plastik aus einem endlichen fossilen Rohstoff – aus Erdöl – gefertigt wird, nutzen wir ihn und werfen ihn häufig einfach weg ohne ihn zu recyceln. Dieser Umgang mit Plastik zeigt exemplarisch wie der Mensch heutzutage mit endlichen Ressourcen umgeht.
Zum Schluss wies der Referent noch auf, was wir als Verbraucher tun können: refuse, reduce, re-use, repair, re-cycle and rot. (zu dt.: verweigern, reduzieren, wiederverwenden, reparieren, recyclen und verrotten lassen) . Andererseits gilt es an die Politik heranzutreten und Regularien zu fordern.
Nachhaltigkeitsparcour für Groß und Klein
Mit einem Infostand zum Thema der Nachhaltigkeit in der Ernährung, der Energiegewinnung, der Mobilität und vielem mehr, haben die Parents for Future in der Innenstadt für Aufmerksamkeit gesorgt. Direkt beim Herantreten an den Stand gab es leckeres Obst und Informationen zum Verhältnis Mensch und Nutztier zu Wildtieren. Demnach sind nur 3 Prozent, in Kilogramm gerechnet, der Lebewesen auf der Erde Wildtiere, wie Giraffen etc.
Rundgang im JugendUmweltPark
Bereits seit 1993 gibt es den JugendUmweltPark in der Kreuzstraße. Trotz Nieselregen versammelten sich die rund 10-12 interessierte Besucher*innen. In der Mitte des 2300 Quadratmeter großen Gartens konnten sie zuerst ein aus recycelten Materialien selbst gebautes Lehmfachwerkhaus mit Dachbegrünung und Solarzellen bestaunen. Anschließend gab es eine Führung durch den Permakulturgarten. Durch die möglichst naturnahe Bewirtschaftung ist auf der anfangs recht überschaubar anmutenden Fläche der Anbau von unzähligen Nutzpflanzen möglich, die von den Besucher*innen auch probiert werden durften. Den Ausklang bildete ein nettes und informatives Gespräch über das Konzept der Permakultur.
Vortrag zum Thema: „Auswirkungen der Abfallwirtschaft auf den Klimawandel – was können wir tun?“
In dem Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke ging es um die Auswirkungen unserer Abfallwirtschaft auf unser Klima. Speziell informierte der Vortrag darüber, welche und wie viele Treibhausgase durch unsere Abfallwirtschaft verursacht werden.
Aus dem Vortrag ließen sich vorallem ableiten: Recycling ist gut, Müllvermeidung ist besser.
Am Schluss gab es noch eine erfreuliche Info. Nach dem die beiden Vorträge der Scientists for Future so viel Anklang fanden, wird in der Zukunft eine weitere Vortragsreihe geben. Sobald Näheres feststeht wird dies unter https://www.s4f-bs.org/ bekannt gegeben.
Besuch im Kunstverein. Führung durch die Fake Truth von Julia Phillips und die Frage nach nachhaltigerem Ausstellungsbetrieb.
Wir betreten den komplett mit Kieselsteinen bedeckter Boden der Remise des Kunstvereins. Witness I-III, nennt die Künstlerin Julia Phillips ihre Installation. Das gehen auf den Steinchen erzeugt ein Geräuschpegel, hält man an entsteht Ruhe und man ist unmittelbarer Bestandteil der Installation. Im Raum hängen an dezenten Seilen drei reduzierte menschliche Silhouetten aus Keramik. Der Ansatz des Hinterkopfes mit Hals und Schultern, zeigt den eigenen Abdruck der Künstlerin. Im Zentrum zwei von handgeformten Lungenflügel in rosafarbener Glasur. Im Kopf verbaute Vokalmikrofone nehmen Geräusche der Bewegung und der Stimmen auf und geben diese verzerrt zurück in den Raum. Die Keramikfiguren stellen Zeuge*innen dar, in Gruppe wie als Individuum. Für Gerechtigkeit einzustehen und die Macht der juristischen Möglichkeiten zu nutzen. Phillips setzt den Schwerpunkt auf Rassismus und Probleme des racial profiling, die eine neutrale objektive Verhandlungsbasis erschweren, es entstehen aber durchaus Parallelen zu unserem Kampf gegen das so scheinbare demokratische System. Denn wir alle sind Zeugen, Zeugen einer ohnmächtigen Regierung und denjenigen die bis jetzt glauben der Klimawandel wäre eine verzerrte Wahrheit.
Im Anschluss unserer kleinen Führung zu Phillips Arbeiten kommen wir ins Gespräch über Materialien. Nele Kaczmarek, einer der Kurator*innen, sieht das Problem bei jährlich ca. acht Ausstellungen und steht, unabhängig der Rahmenbedingungen, kritisch gegenüber Materialverschwendung. Aber wie können Ressourcen im gängigen Ausstellungsbetrieb sinnvoll genutzt werden? Viele Künstler*innen arbeiten bereits mit Materialien, die vor Ort sind, also quasi „regional“ und nutzen durchaus die Materialien, die von der letzten Ausstellung übriggeblieben sind. Im Falle der Arbeit von Phillips, die aus der USA anreiste, wird die Arbeit an ein anderes Museum in der Umgebung weitergereicht um den Aufwand des Transportes mehr als nur einmal aufzuwiegen. Kunst hat immer ein Mehrwert für die Kultur, aber wie kann dieser Mehrwert auch für unsere Umwelt erbracht werden? Es braucht definitiv mehr Ansätze für eine nachhaltige Ausstellungspraxis, natürlich auch in den Kunsthochschulen muss der Gebrauch von Plastik und giftigen Farben hinterfragt werden.
Kneipenabend ”System Change not Climate Change”
Vegan? Bringt dat überhaupt wat? Also zumindest auf den Klimawandel bezogen. Es scheint so einfach. Die Massen dazu bewegen sich klimafreundlich zu verhalten, und schwuppsdiwupps.. Klimawandel adee.
Doch so leicht ist es tatsächlich nicht. Und auch wenn beispielsweise vegane Ernährung, weniger Autofahren und weitere Einsparungen durchaus einen Effekt haben, steht dieser nicht im Verhältnis zu den Massen an Treibhausgasen die riesige Konzerne jedes Jahr ausstoßen. Diese profitieren von einer Politik, die den Raum für solche Klimaverbrechen ebnet. Und das schon seit es den Kapitalismus gibt. Dieser sorgte erst mit seinem Mythos des unendlichen Wachstums dafür, dass wir den Planeten in einem solchen katastrophalen Ausmaß ausgebeutet haben und dabei ökologische Interessen völlig vernachlässigten. Daher scheint es naheliegend auch die Systemfrage zu stellen und diese nicht im Widerspruch zu sehen, sondern sie als Teil des gleichen Problems zu betrachten. Mit dem Kapitalismus als Ursache und dem Klimawandel als Symptom.