Dieser Blogbeitrag ist ein Work-In-Progress: Weitere Erfahrungsberichte werden noch nachgetragen! 😉
Klimaschutz mit Messer und Gabel
Mithilfe einer Silent Line hat die Regionalgruppe Braunschweig von ProVeg e. V. Passant*innen in der Innenstadt über die Zusammenhänge von Ernährung und Klimawandel aufgeklärt. Wer das Gespräch suchte, wurde am Infostand beraten. Trotz Regen blieben zahlreiche Passant*innen stehen und ließen die Texte auf sich wirken. Die Reaktionen reichten von ungläubigem Staunen bis hin zu Daumen-hoch-Gesten. Unser Eindruck war, dass dieser Aspekt des Klimawandels noch viel zuwenig Beachtung findet – zumal jeder Mensch hier unmittelbar tätig werden und seinen persönlichen Beitrag gegen die Erderwärmung leisten kann.
Kommunales-Wohnen – bezahlbar ist die halbe Miete
Vergangenen Mittwoch fand im Gewerkschaftshaus in der Wilhelmstraße der Vortrag „Kommunales-Wohnen – bezahlbar ist die halbe Miete“ statt. Was das ganze mit Klimaschutz zu tun hat erklärte Referent Andrej Holm: „Viele Einpersonenhaushalte müssen, da es zu wenig angemessene kleine Wohnungen gibt, auf eine große Fläche ausweichen, was sich negativ auf den ökologischen Fußabdruck auswirkt.“
Larisa Tsvetkova ergänzte in ihrem Fachvortrag, dass seit 1989 die bewohnte Fläche pro Person bis 2018 um 12qm gestiegen seien. Als Wohnkonzepte stellte sie die Immovilien vor – Immobilien von vielen für viele. Gemeinsam verwaltete Wohngebäude bieten Wohn-, Gemeinschafts- und kommerziell nutzbare Flächen. Das Konzept ist ausgelegt auf Refinanzierung des Projektes, statt auf wirtschaftliche Interessen Einzelner. „Wir sollten nicht einfach hinnehmen, dass es normal ist mit Wohnraum Geld zu verdienen, genauso wie es nicht normal ist drei Tonnen Wertstoffe in Bewegung zu setzen nur um zur Arbeit zu kommen.“, sagte Larisa Tsvetkova Während der offenen Diskussionsrunde und bekam dafür großen Beifall.
Vortrag: wandel.WOHNPARK „community_autark“ – Tiny Houses Siedlung in Braunschweig
In den Räumen der Regionalen Energie- und Klimaschutzargentur stellte Heiko Hillmer das Projekt wandel.WOHNPARK „community_autark“ vor. Im Raum Braunschweig soll in den nächsten Jahren eine Tiny House Siedlung entstehen. Der aus der Reduktion des eigenen Wohnraumes resultierende Minimalismus ist nicht nur Ressourcen schonend und somit klimafreundlich, sondern wird als Lebensqualität verstanden. „Jeder Mensch besitzt im Schnitt 15.000 Teile“, so Hillmers. Die finanziellen Kosten und der Zeitaufwand für derartigen materiellen Besitz würden in einem Tiny House wegfallen. Der Wohnpark wird als generationenübergreifendes, „community_autarkes“ Gemeinschaftsprojekt geplant. Das Projekt zeigt, dass ein für unseren Planeten so dringend notwendiger Wandel im Kleinen und mit der eigenen Haustür beginnen kann. Klimaschutz bedeutet nicht Verzicht und höhere Kosten, sondern im Gegenteil Gewinn.
Die nächste Konzeptvorstellung für Interessierte findet am 08.10. um 18 Uhr in der reka statt.
Das Unikino und Students for Future zeigen den Film „Tomorrow“
Am Mittwoch präsentierten das Unikino der TU Braunschweig und Students for Future zusammen den Film „Tomorrow“. In dem Film werden verschiedenste Lösungsansätze zu den Themen Ernährung, Energie, Wirtschaft, Demokratie und Bildung aufgezeigt und Menschen porträtiert, die diese Ansätze bereits umgesetzt haben und davon profitieren. Die Hauptaussage der meisten Ansätze war: Kaufe regional ein. Das stärkt die heimische Wirtschaft und schont die Umwelt durch reduzierte Transportwege. Es müssen mehr Nahrungsmittel auf geringerem Raum angebaut werden. Dies ist umweltfreundlich, lukrativ und bildet die Basis einer wachsenden Erdbevölkerung. Erneuerbare Energien sind günstig und zeitgerecht. Basisdemokratie ist wichtig – die Macht muss vom Volke ausgehen. Und zuletzt wurde ein finnisches antiautoritäres Bildungssystem auf Augenhöhe beschrieben.
Es kamen zahlreiche Personen, die das Thema Nachhaltigkeit interessiert und wirkten sehr begeistert von dem Film. Diese Kooperation soll weiter aufrecht gehalten werden: Im kommenden Semester werden Students for Future und das Unikino regelmäßig mittwochs einen Film mit umweltrelevantem Hintergrund zeigen. Das Unikino selbst zeigt zusätzlich jeden Dienstag um 20 Uhr im Semester einen „ganz normalen“ Kinofilm zu einem fairen Preis von 2€ und zusätzlich 50 Cent für einen Semesterpass.
Vortrag zum Thema „Folgen des Klimawandels für Süßwasser-Ökosysteme“
In dem Vortrag informierte Prof. (apl.) Dr. Frank Suhling über die Auswirkungen des Klimawandel für Süßwasser Ökosysteme. Konkret beschäftigte sich der Vortrag damit was für Auswirkungen Klima und Wetter auf die Artenvielfalt in unseren Gewässern hat.
Als Süßwassergewässer werden im allgemeinen Seen, Flüsse, Bäche oder z.B. auch Moore bezeichnet. Sie dienen vor allem Insekten als Brut und Wachstumsstätte. Durch immer länger auftretende Dürreperioden beispielsweise sind diese Insekten vor allem in Ihrem Larfenstatium besonders bedroht.
Der Vortrag war gut besucht. Die Atmosphäre in dem „Kleingarten“, welcher im Innern des Theaters aufgebaut war, war angenehm.
Klimagerechtigkeit und Tierproduktion
Jeden Mittwochabend findet im SUB der “sozialisischen Jugend – die Falken” mit dem “Theorie und Theke”-Format ein Vortrag mit anschließender Diskussion statt. Anlässlich der Klimawoche Braunschweig, wurde dafür am 25.09. ein Referent der „Animal Climate Action“ eingeladen, um zum Thema “Klimagerechtigkeit und Tierproduktion” zu referieren. Dabei wurden Fakten genannt, als auch Handlungsalternativen dargelegt – wie zum Beispiel eine vegane Lebensweise und die Teilnahme an Demonstrationen gegen den Bau neuer Mastanlagen:
Die Tierproduktion ist für 14,5% der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Hauptquellen sind Landnutzungsänderungen, wie Trockenlegung von Mooren und Abholzung von Regenwald, um Weide- oder Anbaufläche für Futtermittel zu gewinnen, Gülle, die Verdauung von Wiederkäuern, die Futtermittelproduktion, als auch die Verarbeitung und der Transport von Tierprodukten.
Wenn alle Menschen sich vegan ernähren würden, könnten die klimaschädlichen Treibhausgase des Landwirtschaftssektors um 70% reduziert werden. Allerdings ändert eine vegane Ernährung nichts an dem internationalen Wettbewerb der Tierproduktionskonzerne: Obwohl die Nachfrage in Deutschland an Tierprodukten leicht sinkt, werden weiter Mastanlagen gebaut und billig produziete Tierprodukte ins Ausland exportiert.