Wir, Fridays for Future Braunschweig, positionieren uns zur Veranstaltung der Partei AfD zum Thema Klimaschutz, die am Donnerstag, den 12.12.2019, in der Stadthalle stattfand, um mögliche Missverständnisse aufzuklären. Weder Fridays for Future Braunschweig, noch Students for Future Braunschweig oder Scientists for Future Braunschweig waren Veranstalter*innen dieser Veranstaltung. Weder Prof. Dr. Jürgen Kuck noch andere Personen haben als Vertreter*innen der Fridays For Future-Bewegung, sondern ausschließlich als Privatpersonen teilgenommen. Als unabhängige Klimagerechtigkeitsbewegung richten wir grundsätzlich keine Veranstaltungen gemeinsam mit einzelnen Parteien aus.
Wir distanzieren uns von Rechtspopulismus, Sexismus, Antidemokratie, Antifeminismus, Homo-feindlichkeit, Antisemitismus, Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Solange eine Partei oder Parteimitglieder diese menschenverachtenden Positionen vertreten, ist ihre Ideologie mit der Klimagerechtigkeitsbewegung nicht vereinbar. Die AfD vertritt diese Positionen, sodass wir keine ihrer Aktionen unterstützen. Außerdem schließen wir eine Zusammenarbeit mit der AfD aus, da diese nicht mit unseren Grundprinzipien der evidenzbasierten Wissenschaftlichkeit, Toleranz und (Basis-)Demokratie in Einklang zu bringen ist.
Auch
die Reaktion der Braunschweiger Zeitung finden wir zutiefst
problematisch, da erneut der AfD eine Bühne für Ihre kruden Thesen
geliefert wird und die Klimawandelleugnung als legitime Meinung
dargestellt wird. Der menschengemachte
Klimawandel ist eindeutig wissenschaftlich belegt!
Vielmehr entsteht bei uns der Eindruck, dass die AfD mit der Veranstaltung falsche Informationen verbreiten und die Popularität der Klimabewegungen für eigene Zwecke ausnutzen will.
Wir bedanken uns bei Personen, die aktiv gegen die Verbreitung von falschen Informationen und Klimawandelleugnung vorgehen.
An über 50 Hochschulen in Deutschland fanden in der letzten Novemberwoche, gleich vor dem globalen Klimastreik, Vorträge, Workshops und Diskussionen zu den Themen Klima- und Umweltschutz statt. In Braunschweig war sowohl die Hochschule der Bildenden Künste als auch die Technische Universität mit einem vielfältigen Programm dabei.
Wie kam es dazu?
Mit
dem folgenden (hier leicht gekürzten) Aufruf hatte die Bundesebene von
Students for Future zur Public Climate School aufgerufen, bei der die
Hochschulen Deutschlands eine Woche lang bestreikt werden sollten:
„[..]
Die Dramatik der Situation macht entschlossenes, außerplanmäßiges
Handeln zur Pflicht. Wir, die Studierenden von Students for Future,
rufen daher für die Woche vom 25. bis zum 29. November 2019 zur
Bestreikung des regulären Lehrbetriebs der Hochschulen auf. Stattdessen
sollen Diskussionen, Seminare, Vorlesungen, Aktionen usw. zur Klimafrage
stattfinden. […] Mit der „Public Climate School“ wollen wir einen Ort
schaffen, an dem alle mitdiskutieren können, die von der Klimakrise
betroffen sind: Also alle.
Der
Hochschulstreik ist nicht nur ein wirksames Druckmittel, das die
Politik zum Handeln verpflichten soll, sondern auch ein Labor für
nachhaltige Zukunftsentwürfe. So können die Hochschulen dem ihnen von
der Hochschulrektorenkonferenz zugeschriebenen Auftrag gerecht werden,
„als Zentren demokratischer Kultur […] zur produktiven Diskussion um die
Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen“
beizutragen.“
Wie sah das Programm in Braunschweig aus?
An
der HBK wurden einige der regulären Veranstaltungen bestreikt – als
Alternative wurden über die ganze Woche verteilt 16 Vorlesungen,
Diskussionsformate und Filmvorführungen zum Klimaschutz und verwandten
Themen angeboten. Es ging dabei zum Beispiel um Permakulturen,
Stadtwachstum und darum, wie wir alle Nachhaltigkeit in unserem Alltag
integrieren können. In Workshops wurde außerdem überlegt, wie wir uns
eine Welt von morgen eigentlich vorstellen oder wie wir die Klimakrise
visuell darstellen können. Im Vorfeld hatten wir die Lehrenden und
Studierenden zum Hochschulstreik aufgerufen und die Dozenten und
Dozent*innen um Veranstaltungen für die Public Climate School gebeten.
An der TU forderten wir keine Einstellung des Lehrbetriebs – stattdessen setzten wir auf ein Zusatzprogramm. Im Vorfeld waren die Lehrenden der Universität mit der Bitte angeschrieben worden, einen Vortrag, eine Diskussionsrunde oder ähnliches in der Woche beizutragen. Über 20 verschiedene Veranstaltungen wurden von Montag bis Donnerstag von den Dozenten und Dozentinnen der TU und auch einigen externen Experten und Expertinnen organisiert – für diesen großartigen Einsatz möchten wir uns herzlichst bedanken. Neben fachspezifischen Themen wie der nachhaltigen Beschaffung in der Chemie, der Nachhaltigkeit im Bauwesen oder der nachhaltigen Digitalisierung gab es auch allgemeinere Beiträge zu den Ursachen und Folgen der Klimakrise. Viele weitere Lehrende erklärten sich bereit, sich in ihren regelmäßigen Veranstaltungen einige Minuten Zeit zu nehmen, um ein paar Worte zum Thema Klimaschutz zu sagen.
Die
Klimaschutzveranstaltungen beider Hochschulen waren für die
Studierenden, aber auch für Schülerinnen und Schüler sowie alle weiteren
Gesellschaftsgruppen geöffnet.
Neben den Vorlesungen hatten die Students for Future auch ein buntes Abendprogramm zusammengestellt. Am Montag wurde nach dem Plenum der HBK-Gruppe im Unikino der TU der Film „More than Honey“ gezeigt, am Dienstag gab es eine Quiznight mit Kleidertausch in den Räumlichkeiten der HBK. Der Mittwochabend war mit der Vorlesung im Rahmen der Reihe „TU for Future“ gefüllt und am Donnerstag fand das Plenum der TU-Gruppe statt – alternativ konnte man an der HBK den Dokumentarfilm Transsilvania Mea sehen. Vorher wurde an beiden Hochschulen ein Livestream von einem Vortrag von Harald Lesch übertragen (nachträglich zu sehen hier: https://www.youtube.com/watch?v=dfEdT9vlebQ)
Auch die Braunschweiger Mensen beteiligten sich an der Public Climate School: In der Mensa 1 wurde jeden Tag ein zusätzliches vegetarisches oder veganes Gericht angeboten. Dazu teilten wir in der Mensa 1 Flyer zum Thema umweltschonende Ernährung aus und führten eine Umfrage zum Mensaessen durch. Zusätzlich wurden Informationen über den CO2-Ausstoß der einzelnen Gerichte öffentlich in allen Braunschweiger Mensen ausgehängt.
Am Freitag gipfelte die Woche im 4. globalen Klimastreik, an dem etwa 4.000 Braunschweiger und Braunschweigerinnen teilnahmen.
Wie wurde das Programm angenommen?
Da die Planungszeit durch den recht kurzfristigen Aufruf ziemlich knapp ausfiel, konnte weder an der beiden Hochschulen noch in der Innenstadt so umfangreich Werbung gemacht werden, wie wir es uns gewünscht hätten. Dadurch erreichte die Information nur eine begrenzte Anzahl an Menschen, sodass einige Vorlesungen leider eher spärlich besucht waren. Bei den Vortragenden dieser Veranstaltungen möchten wir uns entschuldigen und uns trotzdem für das Engagement und die tollen Vorträge bedanken.
Alles in allem kam die Public Climate Week aber gut an! Kritik, die uns erreichte, bezog sich hauptsächlich auf die kurzfristige Organisation und die wenige Werbung. Die Vorträge wurden von den Zuhörenden als sehr informativ, interessant und ansprechend bewertet. Viel positive Rückmeldung erhielten wir auch zu den Abendveranstaltungen und die CO2-Angaben in der Mensa trafen sogar auf so viel Begeisterung, dass nun überlegt wird, die Kennzeichnung langfristig einzuführen.
Wird es noch mal eine Public Climate School geben?
Darüber
wird im Moment noch auf Bundesebene diskutiert. Wenn wir beim nächsten
Mal etwas mehr Vorbereitungszeit haben, um ausreichend Werbung zu
machen, und die Lehrenden der Hochschulen wieder mit so viel Engagement
dabei sind, sollte dem von unserer Seite jedoch nichts im Wege stehen!
Am 29.11 war wieder, einige Wochen vor der UN-Klimakonferenz, der globale Klimastreik. Damit war es der vierter globale Klimastreik, um auf die bevorstehende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen und die Politik aufzufordern etwas dagegen zu unternehmen. Allein in Deutschland sind in 500 Städten Menschen auf die Straße gegangen. Weltweit sind Menschen aus 157 Ländern dem Aufruf gefolgt. Die Präsenz der Menschen zeigt, dass wir eine schnelle und effektive Lösung zur Bewältigung des Klimawandels brauchen!
Klimastreik in Braunschweig
Auch Braunschweig ist dem Aufruf zum 4. globalen Klimastreik gefolgt. Trotz anfänglich schlechten Wetters nahmen circa 4.000 Braunschweiger*innen am globalen Klimastreik teil. Die Braunschweiger*innen haben damit ein Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt. Neben Gewerkschaften und gesellschaftlichen Organisationen waren vor allem viele Privatpersonen allen Alters anwesend. Man war sich einig, dass diese Welt für die nachfolgenden Generationen immer noch bewohnbar bleiben muss.
Die Demonstration begann mit verschiedene Reden, sowie einen Musikbeitrag. Zusammen mit Chormitgliedern des TU-Chors und der Jugendkantorei Braunschweig sangen wir das Klimalied „Do it Now!“, ganz nach dem Motto „Sing 4 Climate“.
Danach begann unser Demonstrationszug. Mit Sprüchen und Plakaten haben wir auf uns aufmerksam gemacht. Somit konnten wir viele Menschen erreichen und für einen Moment die gesamte Aufmerksamkeit auf den Klimaschutz lenken. Während dem Demonstrationszug gab es keinerlei Vorfälle, es war ein friedlicher Protest für mehr Klimagerechtigkeit.
In Anbetracht des AfD-Parteitags in Braunschweig, riefen wir in der letzten Rede zur Teilnahme an den Protesten des Bündnis gegen Rechts gegen die klimaleugnende Partei auf. Zum Demonstrationsende spielten Fabian Römer und seiner Band ein Konzert.
Der vierte globale Klimastreik in Braunschweig war für unsere Ortsgruppe ein voller Erfolg. Trotz des Wetters konnten wir viele Menschen bewegen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen. Wir hatten eine erfolgreiche Demonstration und fordern die Bundesregierung und der UN weiterhin auf, ihrer Verantwort nachzukommen! Wir werden so lange weiter kämpfen bis die Ziele des Pariser Abkommens und das 1,5°C Ziel eingehalten werden!
Die zuvor durch die Studierendenschaft der HBK auf einer Vollversammlung beschlossenen Klimaschutzziele wurden am 16. Dezember an die Hochschulleitung der HBK Braunschweig übergeben.
Der hauptberufliche Vizepräsident Rainer Heuer übernahm diesen Montag stellvertretend für das Präsidium die Forderungen der Studierendenschaft.
Sechs Studierende der Students for Future Braunschweig sprachen mit Herrn Heuer in einem einstündigen Treffen über mögliche Wege, die geforderten Klimaschutzziele zu realisieren. Die Gesprächsatmosphäre wurde von den Teilnehmenden als positiv und konstruktiv wahrgenommen.
Mitte Februar soll es ein erstes hochschulöffentliches Projekttreffen geben, an dem Lehrende, Studierende und Mitarbeiter*innen der HBK teilnehmen können. Ziel des Treffens wird sein, innerhalb der HBK eine geeignete Organisationsstruktur zu finden, die eine kontinuierliche Arbeit hin zu einer klimaneutralen Hochschule ermöglicht.
Cookies auf dieser Seite werden zu 100% mit Ökostrom und viel Liebe gebacken. Klicken Sie auf „Ich stimme zu“, um Cookies zu akzeptieren und direkt unsere Website besuchen zu können. Cookie settingsDas ist OK für mich
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are as essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.