Ihr habt es sicherlich schon mitbekommen: Diese Woche findet der Black Friday statt. Dieser Tag, der seit 2005 in den USA den umsatzstärksten Tag im Jahr darstellt und auch in Deutschland seit 2013 etabliert ist, lädt jährlich Menschen zum Konsumieren ein. Vor allem größere Ketten haben den Black Friday für sich entdeckt und schmücken ihre Schaufenster mit riesigen Prozentzeichen. Auch wenn es grundsätzlich erstmal gut klingt, dass die Wirtschaft während der harten Corona-Krise unterstützt wird, gibt es einige Bedenken.
Somit kann es gut sein, dass durch die günstigen Preise mehr Kund*innen ein bestimmtes Geschäft besuchen wollen als sonst. Da es aber in vielen Läden sinnvollerweise eine Beschränkung der Personenanzahl gibt, werden sich sehr wahrscheinlich längere Warteschlangen vor der Eingangstür bilden. Besonders in größeren Einkaufszentren kann das zum Problem werden, wenn Abstände nicht mehr eingehalten werden können.
Unabhängig davon stehen Verbraucher*innen vor einem weiteren Problem: Oftmals sind die Waren weder fair noch ökologisch hergestellt worden, was bedeutet, dass auf dem langen Weg ins Mode-Geschäft Arbeiter*innen für einen Hungerlohn Baumwolle gepflückt oder Kleidungsstücke zusammengenäht haben und die Umwelt verschmutzt wurde, wie es bei der Produktion von Fast Fashion oft der Fall ist.
Derartige Missstände in der Produktionkette können keinesfalls geduldet werden. Die Einhaltung von Menschenrechten und der Schutz des Klimas und der Umwelt dürfen nicht auf Freiwilligkeit beruhen. Stattdessen müssen sie zum festgelegten Standard werden.Eine Möglichkeit für die Umsetzung davon wäre ein Lieferkettengesetz. So müssten sich Unternehmen für Unglücke und Ähnliches verantworten, können die Verantwortlichkeit nicht abschieben und die Produktions- und Lieferketten könnten besser nachvollzogen und und kontrolliert werden.
Natürlich geht von einer Jeans mehr im Schrank nicht die Welt unter. Dennoch bitten wir euch, genau zu überlegen, ob ihr etwas wirklich unbedingt haben müsst, bevor ihr es kauft. Auch wenn vor allem die Unternehmen selbst für ihre Lieferketten und die daraus entstehenden Schäden verantwortlich sind, kannst auch du als einzelne Person einen kleinen Beitrag leisten!